das Skifahren  ist für viele Menschen ein Traum. Auch ich freue mich jedes Jahr auf meine Skizeiten. Nur eines stört mich jeden Tag aufs Neue. Es beginnt bereits beim Anstehen am Lift. Immer wieder gerät man in einen Dunst aus Restalkohol, verdauten Röstzwiebeln und deftiger Wurst, die ihrem Genießer freundlich „guten Tag“ sagen. Ganz schlimm wird es jedoch, wenn man endlich einen Platz in der Gondel ergattert hat. Nun ist kein entrinnen mehr. In der Regel sind die anderen „Mitinsassen“ als Gruppe unterwegs. Dementsprechend unterhalten sie sich und immer intensiver macht sich die oben beschriebene Duftnote im kleinen Raum breit. In diesem Fall ist auch ein Ausweichen unmöglich. Mein Trick in dieser Situation  – bereits zu Hause die Handschuhe im Lieblingsparfume versenken. In der Gondel die Handschuhe über den Skistock stülpen, somit ist er, wenn man die Stöcke aufrecht vor sich hält, genau auf Nasenhöhe und man muss sich nicht unhöflich die Nase zuhalte.

Besonders nett war mein heutiges Erlebnis: Die Dame zu meiner Rechten musste wohl verschlafen haben. Sie brachte nicht nur die besondere Duftnote mit, sonder war auch noch ungekämmt. Es waren Haare im XXL Format, also extra lang. Sie fing in dem kleinen „Kabäuschen“ auf einmal an mit ihren Haaren herumzuwedeln. Zuerst habe ich nur die Flusenwolke im Raum schweben sehen, so als hätte jemand einen benutzten Staublappen ausgeschüttelt, bis ich bemerkt habe, dass sie ihre Haare schüttelt. Gleich darauf hatte ich zweimal ihre Pracht im Gesicht, bei dem Versuch, sich einen „Dutt“ zu winden. Als ich ein kurzes Knurren hören ließ hat sie es dann auch bemerkt und ein leises „sorry“ gehaucht. Zwischenzeitlich war die Gondel oben angekommen und beim Abwägen der Alternativen – mit der nächsten Gondel direkt zum Gipfel, oder mit dem Sessellift über Umwege ans Ziel – haben wir uns für den Sessellift mit eingepauter Airconditon entschieden.

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